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| Was sind Stereogramme? |
Zuerst eine Information über das Wort: "Stereogramm" ist ein Ausdruck für Bilder, die man auch als RDS (Random-Dot Stereogramme) oder als SIRDS (Single-Image RDS) kennt. "Stereo" heißt, daß in einem Stereogramm prinzipiell zwei Bilder enthalten sind (für jedes Auge eins). Mehr dazu später...
Ein Stereogramm ist nur ein Bild auf einem flachen Schirm (oder auf einer Seite, wenn man es druckt). Wenn man aber richtig draufguckt, wird es 3D! Das heißt, daß einige Objekte vor anderen erscheinen.
Was ich noch sagen sollte: es ist ein großartiges Gefühl, sein erstes Sterogramm zu betrachten und zu sehen, wie das unmögliche möglich wird (ein 3D-Bild auf einer 2D-Seite). Ein noch genialeres Gefühl, ist es natürlich, selbsterstellte Stereogramme zu sehen (weil man davon hunderte machen kann, und nicht mehr aufhören zu braucht - man kann sogar Stereogrammfilme machen).
| Wie kann ich sie sehen? |
Einfach entspannen und nichts bestimmtes fokussieren. Man muß den Schirm gucken (ich schreibe jetzt nicht mehr "oder durch die Seite"), als wäre irgendwas weit dahinter. Nimm Dir viel Zeit. Ich muß zugeben, daß ich für mein erstes Stereogramm etwa eine halbe Stunde gebraucht habe. Aber jetzt schaffe ich es in einer halben Sekunde!
Wenn man Fokuspunkte auf (oder über) dem Stereogramme hat, kann man die benutzen, um das Bild richtig anzuschauen. Wenn man auf die "ganz normal" draufsieht, sind es zwei (1). Wenn man etwas in die Ferne sieht, verdoppeln sie sich und gehen immer weiter auseinander (2). Wenn man richtig schaut, ist der linke Punkt des einen Paars über dem rechten Punkt des anderen Paars (3). Dann muß man noch einige Zeit warten - und schon sieht man das Bild!
Wenn es keine Fukuspunkte gibt, kann man das Muster verwenden. Es hat immer irgendwelche auffälligen Stellen, die man als Fokuspunkte verwenden kann.
Noch eine Methode: die Nase auf den Bildschirm legen (oder auf die Seite - es funktioniert hier besser mit gedruckten Bildern), so daß man nichts scharf sieht. Dann muß man einige Zeit warten. Jetzt warte ein bißchen, bis sich Deine Augen entspannen können, während Du immer noch durch die Seite "durchstarrst". Jetzt bewege die Seite langsam (!) von Dir weg, ohne direkt auf die Seite zu schauen (also nicht "scharfmachen"). Wenn Du die richtige Position erreicht hast (Fokuspunkte wie im Bild (3) oben), mußt Du aufhören und warten, bis das Bild erscheint.
Wenn's beim ersten Mal nicht klappt, mußt Du es halt immer wieder versuchen :-) Mit wenigen Ausnahmen, kann fast jeder Stereogramme sehen!
| Wie funktionieren die denn? |
Was ist 3D-sehen? Man sieht mit dem linken und dem rechten Auge zwei Bilder, in denen sich die horizontalen Positionen der Objekte unterscheiden. Je näher ein Objekt an den Augen ist, desto größer ist die Distanz in den zwei Bildern. Ein kleiner Versuch: halte einen Stift (oder Finger) vor Deine Augen und schließe ein Auge, während das andere offen bleibt. Zuerst das linke, dann das rechte, dann wieder das linke, usw. Der Stift springt dann immer von links nach rechts, nach links, usw. Während Du weitermachst, bewege den Stift von Dir weg: die "Springdistanz" wird geringer.
Darauf basieren Stereogramme. Die Augen sehen zwei unterschiedliche Bilder, in denen Objekte, die nah an einem sind, weiter von einander weg sind, als Objekte, die weiter weg sind.
Zusammengehörige Punkte entscheiden: wenn das eine Auge auf einen Punkt im Stereogramm sieht, sieht das andere Auge den dazugehörigen (= verschobenen) Punkt. Das Gehirn glaubt, daß man zwei verschiedene Ansichten eines Punkts sieht.
Aber wie schafft man es, die Augen zwei verschiedene Bilder sehen zu lassen, während sie eigentlich das gleiche Bild betrachten? Der einfachste Weg ist, mit dem linken Auge auf ein linkes Bild zu sehen, während man mit dem zweiten auf das rechte Bild sieht. Wie man das mach, steht in dem "Wie kann ich sie sehen?"-Teil.
Diese Art von Bild hat einen Vorteil und einen Nachteil. Der Vorteil ist, daß man das Objekt richtig sieht (mit den Farben an der richtigen Stelle). Der Nachteil ist, daß man das Bild nicht zu groß machen kann, weil dann die Bilder zu weit auseinander sind.
Das ist einer der Gründe, warum Stereogramme gemacht wurden, die kann man so groß machen wie man will (man kann sogar sein Zimmer damit tapezieren). Stereogramme haben ein Muster, daß sich horizontal immer wiederholt.
Wenn man dieses Muster mit der "Stereogrammtechnik" betrachtet, sieht man zunächst nichts als eine ebene Fläche, weil alle zusammengehörigen Punkte an der gleichen Stelle sind.
OK, wie macht das jetzt 3D? Man muß nur den Teil, der nach oben gehen soll, nach links verschieben, so daß er nicht an der gleichen Stelle ist, wenn man das Bild mit der "Stereogrammtechnik" anguckt (d.h. daß die Punkte beim 3D-anschauen weiter auseinander sind).
... und das ist es schon! Jetzt könnte man noch die weiße Lücke (die durch das Verschieben entstanden ist) mit irgendwas auffüllen.
| Mehr Stereo-Zeug? |
Die "Stereogrammtechnik" kann man auch benutzten, um die Unterschiede zwischen ähnlichen Objekten herauszufinden ("Finde den Unterschied zwischen den beiden Bildern"-Spiele). Schau' mal zum Beispiel die F-Tasten auf der Tastatur mit der "Stereogrammtechnik" an. Da die Taste selbst und das "F" von der Beschriftung immer gleich aussieht, die Zahl sich aber ändert, sieht man die Taste und das "F" ganz normal (ruhig und gut), während die Zahl etwas "unruhig" erscheint (man könnte vielleicht sagen "flimmert").
Dieses Experiment zeigt sich einen coolen und merkwürdigen Effekt: man nehme zwei gleichaussehende Sachen (zwei gleiche Bleistifte) und betrachte sie mit der "Stereogrammtechnik". Wenn man jetzt die Stifte langsam zusammenführt, scheinen sie näher zu kommen, wenn man sie auseinandernimmt, gehen sie nach hinten.
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Sogar noch mehr über Stereogramme (englisch)...
| letzte Änderung: 7. April 1997 |
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