2.2 Versuchsdurchführung
Bewegt man das Pendel zu einem beliebigen Anfangspunkt und läßt
ihm dann freien Lauf, so bewegt es sich in chaotischen Schleifen und kommt
schließlich (wegen der Luftreibung) über einem der drei Magneten
zum Stillstand. (Abb. 2.2.1)
Aber über welchem? Neben den durch die Anordnung bestimmten
Konstanten ist die Startposition die einzige Größe, die auf das
Ergebnis Einfluß nimmt. Ein Magnet zieht das Pendel dann an sich, wenn
es in seiner unmittelbaren Umgebung gestartet wird. Andernfalls kann das
Pendel jedoch auch über einem Magneten stehenbleiben, der von der
Startposition weit entfernt ist. Ist letzteres der Fall, ist also nur eine
Anfangsposition gegeben, die nicht im direkten Einflußgebiet des
Magneten liegt, so lassen sich über die Bahn, die das Pendel beschreibt
-und damit auch über dessen Endposition- keine Vorhersagen treffen.
Um dieses Phänomen näher zu untersuchen, wird der Startpunkt
(also die Position des Pendels beim Loslassen) dem Endpunkt (der Magnet, an
dem das Pendel am Schluß "hängenbleibt")
gegenübergestellt. Dies geschieht in Form einer Karte, auf der der
Startpunkt mit der Farbe des Magneten gefärbt wird, über dem das
Pendel letztendlich stehen bleibt. Ein Pendel, das über einem roten
Gebiet der Karte, dem Attraktionsgebiet des roten Magneten, gestartet wird,
bleibt demnach schließlich über dem roten Magneten stehen.
Zeichnet man mehrere Karten (mit den gleichen Magneten und
Naturkonstanten), so wird man feststellen, daß sie sich voneinander
unterscheiden, obwohl der durchgeführte Versuch jedesmal der gleiche
ist. Eindeutige Gebiete wie die um die Magneten selbst werden sich nicht
ändern, da in diesem Fall das Pendel sofort am Magnet hängenbleibt,
aber der "Rest" wird sich voneinander unterscheiden. Dies liegt
daran, daß man nie zweimal genau denselben Startpunkt treffen kann.
Auch wenn der Unterschied zwischen den Anfangspunkten noch so gering ist, so
vergrößert sich die Differenz zwischen den Pendelbahnen im Verlauf
des Experiments so stark, daß sie nachher so groß ist wie die
Meßwerte selbst.
Die Auswertung ist jedoch mit den Mitteln des Experiments nur
äußerst mühsam zu erfassen. Hier hilft die Computersimulation.
2.3 Theoretische Grundlagen der Simulation
[Dieser Punkt wurde hier weggelassen, weil er voll mit Formeln ist, die HTML
nicht darstellen kann. Wer sich dennoch dafür interessiert, der kann mir
gerne eine e-mail schicken.]
2.4 Optimierung der Formeln für die Simulation
[Dieser Punkt wurde hier weggelassen, weil er voll mit Formeln ist, die HTML
nicht darstellen kann. Wer sich dennoch dafür interessiert, der kann mir
gerne eine e-mail schicken.]
2.5 Veränderung der Ausgangsbedingungen
[Kleiner Ausschnitt gekürzt, ebenfalls wegen Formeln]
Dieser Abschnitt beschäftigt sich deshalb mit den Auswirkungen der
Veränderung der Reibung. Verkleinert man beispielsweise die
Reibungskonstante µ, so verliert das Pendel erst später seine Energie;
es pendelt also länger. Dadurch wird der Unterschied der Bahnen von zwei
benachbarten Anfangspunkten immer größer. Dies wirkt sich
besonders an den Grenzen der Attraktionsgebiete(1)
aus: sie verzahnen sich stärker, und die Unvorhersagbarkeit nimmt zu.
Die Abbildungen 2.5.1 und 2.5.2 verdeutlichen dies. Während bei einem
Wert von µ = 0,065 -außerhalb der eindeutigen Bereiche um die drei
Magneten- die Grenzen zwischen den Attraktionsgebieten noch relativ klar
sind, herrscht bereits bei einem Wert von µ = 0,028 ein chaotisches
Punktewirrwarr, bei dem kaum mehr von "Grenzen" im eigentlichen
Sinn des Wortes gesprochen werden kann. Auf den zweiten Blick lassen sich
jedoch Strukturen erkennen.